Störungen der Pupillen

18.07.2022
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Pupillen

Die Pupille bezeichnet die Öffnung in der Mitte des Auges. Sie ist von der Regenbogenhaut (Iris) umgeben und reguliert den Lichteinfall ins Auge und auf die Netzhaut. Normalerweise sind die Pupillen beider Augen gleich gross (isokor). Defekte der Pupillenreaktion/Pupillenweite haben meist neurologische oder ophthalmologische Ursachen mit unterschiedlichen Beschwerden und Komplikationen. Neben Augenkrankheiten kann die Einnahme bestimmter Medikamente, Drogen oder auch Vergiftungen zu einer Veränderung der Pupillenweite führen.

Normale Pupillen

Die normale Pupillenweite beträgt zwischen 1 mm und 8 mm. In heller Umgebung und beim Betrachten von nah gelegenen Objekten entstellen sich die Pupillen (Miose), d.h. sie verengen sich, während sie sich im Dunkeln erweitern (Mydriasis). Bei Jugendlichen findet man eher weite Pupillen, wobei sich die Pupillen mit dem Alter verengen. Generell gibt es kleinere Abweichungen zwischen den beiden Augen, die keineswegs immer auf eine Krankheit hindeuten müssen. Unterschiede können wegen folgenden Ursachen auftreten:

  • Weite Pupillen

    Erschrecken, Freude, Angst, Stress

  • Enge Pupillen

    Ermüdung, während dem Schlafen

Horner-Syndrom

Eine Augenerkrankung, die visuell ersichtlich ist, ist das Horner-Syndrom. Hierbei herrscht eine lokale Schädigung im vegetativen Nervensystem vor, was dazu führt, dass das Oberlid herabhängt (Ptosis), der Augapfel leicht in die Augenhöhle einsinkt (Enophthalmus) und die Pupille sich verengt (Miosis). Zudem kann sich die Iris verfärben und die Schweisssekretion kann abnehmen. Das Honrer-Symptom kann allgemein bei Verletzungen oder bei folgenden Erkrankungen vorkommen:

  • Schilddrüsenkrebs

  • Neuroblastom

  • Erweiterte Blutgefässe

  • Verletzungen im Brust- Halswirbelsäulenbereich

  • Tumore

Fehlende Pupillenreaktion/ Pupillenstarre

Es kann sein, dass die Pupillen nicht mehr auf Licht reagieren. Dann liegt meist eine Störung im Gehirn oder in den Nervenbahnen vor, man spricht von einer Pupillenstarre.

  • Absolute Pupillenstarre

    Bei der absoluten Pupillenstarre verändert sich der Durchmesser der Pupille nicht, die Kommunikation zwischen dem Gehirn und den Augenmuskeln zur Pupille ist unterbrochen. Die Pupillen reagieren nicht mehr auf Lichtreize, weil die parasympathischen Nervenzellen beschädigt sind. Da Tumore, Entzündungen, Hämatome oder Aneurysmen für die Nervenschädigung verantwortlich sein können, sollten Sie sich sofort an eine/n Spezialisten/in wenden, da eine fehlende Pupillenreaktion ein Hinweis auf eine lebensbedrohliche Erkrankung sein.

  • Amaurotische Pupillenstarre

    Bei dieser Form ist meist ein Auge betroffen, das auch erblindet. Auf den ersten Blick sind die Pupillen gleich weit. Deckt man jedoch das gesunde Auge ab, weitet sich die Pupille des erblindeten Auges. Aufgrund einer Störung der pupillosensorischen Fasern im Sehnerv ist es dem kranken Auge nicht mehr möglich auf direkte Lichtreize zu reagieren. Es reagiert folglich nur auf indirekte Lichtreize, pharmakologische Reize und Naheinstellungsreaktionen.

  • Reflektorische Pupillenstarre

    Die Reaktion auf einen Lichtreiz fehlt komplett, die Pupillen beider Augen sind eng gestellt. Falls eine Enge der Pupillen besteht (Miosis) spricht man auch vom Agryll-Robertson-Syndrom. Die Ursache ist eine Läsion innerhalb der reflektorischen Nervenbahnen im Licht-verantwortlichen Hirngebiet. Diese Erscheinung ist typisch im Spätstadium einer Syphilisinfektion, wobei das Nervensystem befallen ist. Manchmal ist diese Starre auch Symptom einer Borreliose-Infektion oder bei Multiple Sklerose-Patienten/innen.

Pupillenveränderungen sind oft harmlos und treten aufgrund von Körperreaktionen wie Stress oder Müdigkeit auf. Bleibt jedoch der Pupillenumfang auch bei Lichtreizen unverändert, besteht Grund zur Sorge. Viele ernste Erkrankungen wie ein Schlaganfall, Infektionen, Gehirntumore oder Vergiftungen zeigen Symptome in den Augen. Lassen Sie sich unbedingt ärztlich untersuchen, denn der/die Augenarzt/ärztin kann durch Prüfung der Lichtreaktion mit einem Pupillometer sowie mit speziellen Augentropfen eine Diagnose stellen. Kontaktieren Sie Ihre Spezialisten/innen in St.Gallen, wir helfen Ihnen gerne weiter.

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