Heterochromie

Was bedeutet eine Heterochromie?

Hat ein Mensch zwei unterschiedliche Augenfarben, so wird dies unter Experten als Iris-Heterochromie bezeichnet. Vor allem bei Hunderassen wie Huskies und Border Collies ist dies ein weit verbreitetes Phänomen, bei Menschen ist es eher selten. Unsere Augenfarbe ist genetisch festgelegt und hängt von der Menge an Melanin in der Regenbogenhaut (Iris) ab. Je mehr Melanin in der Iris ist, desto dunkler sind die Augen, denn Melanin ist ein gelblich-rötliches oder braun-schwarzes Pigmentmolekül. Sehr niedrige Melaninkonzentrationen in der Iris führen daher zu blauen Augen. Hat ein Mensch verschiedene Augenfarben, so ist die Pigmentkonzentration unterschiedlich. Gesunde Heterochromie ist angeboren. Sollte sich die Pigmentierung Ihrer Regenbogenhaut aber akut verändern, suchen Sie bitte umgehend einen/eine Augenarzt/Augenärztin auf.

Augenfarbe

Die Augenfarbe eines Menschen ist – wie der Fingerabdruck – einzigartig. Die häufigste Augenfarbe ist Braun, weitere Farben sind Grün, Blau und Grau, wobei Grün am seltensten ist. Braun ist genetisch am dominantesten. Die Augenfarbe ist in der Iris und wird durch die Konzentration des Pigmentes Melanin bestimmt. Ist die Melanin-Produktion klein und sind die Einlagerung gering, sind die Augen hell. Lagert sich viel Melanin ab, so sind die Augen dunkler. Dadurch entsteht eine vielfältige Palette an Farben, von hellblauen zu dunkelbraunen bis zu fast schwarzen Augenfarben. Das Blau entsteht, weil die Farbmoleküle-Ablagerung so gering ist, dass eine Pigmentschicht hinter der Augenfarbenschicht hindurch schimmert.

Erscheinungsformen

Heterochromie ist selten und tritt nur bei ca. 1% der Weltbevölkerung auf. Die Zweifarbigkeit ist keine Krankheit, das Sehvermögen und die Funktion des Auges sind nicht beeinträchtigt oder minimiert.

Fuchs-uveitis-Syndrom

Nebst den natürlichen Erscheinungsforme auf Basis genetischer Differenzen in der Melaninproduktion kann eine Augenfarb-Differenz auch aufgrund einer Entzündung der Iris auftreten. Iritis Uveitis anterior sind immunologische Erkrankungen, die z.B Multiple Sklerose oder heumatologische Krankheiten hervorgerufen werden.

Ist die Regenbogenhautentzündung chronisch, wird die Erkrankung als Heterochromie-Zyklitis oder Fuchs-Uveitis-Syndrom bezeichnet. Die genauen Ursachen sind nicht bekannt, jedoch vermuten Forscher, dass eine Virusinfektion dahinter steckt. Manchmal ist das Syndrom mit blossem Auge erkennbar, denn das betroffene Auge ist immer heller als das gesunde Auge. Das Entwicklungsrisiko für andere Augenerkrankungen wie der Grüne Star oder eine Katarakt ist erhöht, weshalb eine augenärztliche Untersuchung erforderlich ist, selbst wenn der/die Patient/in keine Schmerzen oder Beschwerden hat.

Sehvermögen

Grundsätzlich beeinträchtigt die Farbe der Regenbogenhaut die Sehfähigkeit nicht. Es ist jedoch ähnlich wie bei der Hautfarbe; je mehr Melanin vorhanden ist, desto grösser ist der Schutz vor UV-Strahlen. Tritt die Farbveränderung aufgrund von einer Infektion oder Uveitis auf, so kann das Sehvermögen abnehmen.

Gefährlich oder nicht

Angeborene oder kurz danach entwickelte Heterochromie ist kein Grund zur Sorge und hat meist keinerlei Einfluss auch die Sehstärke. Vorsicht ist dann geboten, wenn eine akute Farbveränderung auftritt. Dann ist die Zweifarbigkeit Anzeichen für andere Erkrankungen, die unbehandelt zur Erblindung führen können: Katarakt, virale Infektionen, Störungen im Nervensystem, Grüner Star, Grauer Star usw. Stellen Sie bei sich eine solche relativ kurzfristige Farbveränderung fest, kontaktieren Sie bitte Ihre/n Spezialisten/in. Wir in St.Gallen stehen Ihnen gerne für weitere Auskünfte und Termine zur Verfügung.