Hyposphagma

14.08.2022
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Was ist ein Hyposphagma?

Ein Hyposphagma ist eine scharf abgrenzbare, flächenhafte Unterblutung der Bindehaut (Konjunktiva), welche durch Schäden an den Bindehautgefässen zustande kommt. Diese Blutungen können kleinere oder grössere Bereiche der Bindehaut betreffen und unter Umständen sehr gefährlich aussehen – was sie aber selten sind. Tatsächlich ist ein Hyposphagma – trotz des teilweise dramatischen Aussehens – meist harmlos. Relevant ist jedoch, in welchem Kontext und unter welchen Umständen es zu der Einblutung gekommen ist, um weitere potenzielle Schäden oder Verletzungen ausschliessen zu können.

Wie entsteht ein Hyposphagma und welche Symptome treten auf?

Die Ursachen für ein Hyposphagma können sehr vielfältig sein. Meist ist eine Bindehautunterblutung harmlos – aber je nach Begleitumständen und der Art, wie es zum Hyposphagma kam, sollten weitere Abklärungen unternommen werden. Zu den häufigsten Ursachen für ein Hyposphagma gehören unter anderem:

  • Trauma (zum Beispiel Sportverletzungen, ein dumpfer Schlag gegen das Auge oder eine Mittelgesichtsfraktur

  • Erhöhter Druck in den Gefässen bei sehr starkem Pressen, Husten oder Erbrechen, was dazu führt, dass die kleinen, dünnen Gefässe zerreissen

  • Sehr rasche äussere Druckänderungen (zum Beispiel beim Tauchen oder im Flugzeug)

  • Arterielle Hypertonie

  • Gewisse Medikamente (Blutverdünner, etc.)

  • Gefässerkrankungen

  • Augenärztliche Eingriffe

  • Gewisse Infektionskrankheiten

Für Ihren Augenarzt/Ihre Augenärztin sind Hintergrundinformationen sehr wichtig, um das Hyposphagma einschätzen zu können. Dazu ist es hilfreich zu wissen, wann und in welcher Situation die Blutung aufgetreten ist, ob weitere Symptome bemerkt wurden und ob Systemerkrankungen wie erhöhter Blutdruck, eine Infektion oder Gefässerkrankungen vorliegen. Auch kürzlich durchgeführte augenärztliche Behandlungen können unter Umständen zu einem Hyposphagma führen – wobei dieses in einem solchen Fall meist harmlos ist. Ein Hyposphagma tritt häufig auch ohne erkennbare Ursache auf und kann ein möglicher Nebenbefund bei anderen medizinischen Problemen darstellen. Auf jeden Fall sollte bei der augenärztlichen Untersuchung deshalb ein besonderes Augenmerk auf den Kontext geworfen werden.

Die Farbe der Blutung verändert sich je nach Alter – ähnlich wie ein Hämatom (blauer Fleck): Während frische Blutungen leuchtend rot erscheinen, können ältere Befunde bereits eher grün oder gelblich verfärbt sein. Wichtig ist hierbei, dass die Blutung immer gegenüber den umliegenden Strukturen abgegrenzt ist. Die Hornhaut bleibt von der Blutung stets ausgespart. Ausserdem führt ein Hyposphagma weder zu Schmerzen noch zu einer Einschränkung des Sehvermögens.

Diagnostik und Therapie eines Hyposphagmas

Ein Hyposphagma ist – nebst einer ausführlichen Anamnesegesprächs – in der Regel eine Blickdiagnose. Es ist relativ gut gegenüber anderen Augenerkrankungen und Blutungen abgrenzbar. Sollten Sie sich unsicher sein, ob es sich bei Ihrem blutunterlaufenen Auge um ein Hyposphagma oder doch etwas anderes handelt, zögern Sie nicht uns umgehend zu kontaktieren – wir helfen Ihnen gerne weiter!

Bei einem Hyposphagma ist eine Therapie selten notwendig. In der Regel bildet sich die Blutung im Laufe mehrerer Tage von selbst wieder zurück. Der Abbau der Erythrozyten (rote Blutkörperchen) zeigt sich durch die Veränderung der Farbe, wie oben beschrieben. Ist das Hyposphagma jedoch auf eine zugrundeliegende Krankheit zurückzuführen oder besteht der Verdacht auf weitere mögliche Verletzungen, so sollte dies entsprechend und zeitnah abgeklärt werden. Dadurch können unter Umständen schwere Folgeschäden vermieden werden. Nicht selten zeigen sich Systemerkrankungen bereits relativ früh in ihrem Verlauf im Bereich der Augen – vor allem der Netzhaut (Retina).

Fazit

Blutungen unter der Bindehaut (Hyposphagma) sind häufig und können mitunter dramatisch anmuten. Wichtig ist jedoch zu wissen, dass ein Hyposphagma nur selten ein Hinweis auf etwas Gefährliches ist, meist ist es harmlos. Ein Hyposphagma ist immer gegenüber dem umliegenden Gewebe abgegrenzt und die Hornhaut – ebenso wie der dahinter liegende Teil mit der vorderen und hinteren Augenkammer sowie der Pupille und Augenlinse – sind ausgespart. Deshalb kommt es bei einem Hyposphagma auch zu keinerlei Schmerzen oder Einschränkungen der Sehfähigkeit (sollte dies der Fall sein, konsultieren Sie bitte umgehend einen Augenarzt). Da es sich bei der Blutung um ein Hämatom (Bluterguss) handelt – wie bei einer Stossverletzung -, ist bei einem Hyposphagma in der Regel keine Behandlung, sondern lediglich Geduld von Nöten.

Bei weiteren Fragen zu diesem oder einem anderen augenärztlichen Thema beraten Sie unsere Spezialisten/innen der Augenärzte in St. Gallen gerne. Wir freuen uns über Ihr Interesse und verschaffen Ihnen gerne den Durchblick!

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